Heimatmuseum

Ausstellungsinhalte

Insgesamt gibt es im Heimatmuseum etwa 200 Quadratmeter an Ausstellungsflächen, die sich über drei Etagen verteilen. Über ein großzügig dimensioniertes Treppenhaus, in dem auch Wandtafeln Auskunft über die ortsgeschichtliche Entwicklung von Eitensheim geben, gelangt der Besucher ins erste Obergeschoss.

Neben landwirtschaftlichen Kleingeräten und Maschinen, einem großen Teppichwebstuhl, Seilermaschinen, Gegenstände für die Most- und Weinaufbereitung sowie vom Fleischerhandwerk befinden sich im Heimatmuseum acht Ausstellungsvitrinen. Diese zeigen die Funde aus den archäologischen Ausgrabungen, unter anderem auch die zum Teil einzigartigen Funde aus der Glockenbecherzeit, die erst im Jahre 2002 aus dem Gräberfeld des Baugebietes „Steigäcker“ geborgen worden waren.

Das zweite Obergeschoss ist als Dachausbau konzipiert und enthält eine Vielzahl von Gegenständen und Werkzeugen ehemaliger ortsansässiger Handwerksbetriebe (Schäffler, Schreiner, Zimmerer, Wagner, Schmied, Schlosser, Sattler, Schuster, Weber, Seiler, Maler, Bader, Metzger) sowie aus dem Bereich Hauswirtschaft. Um Ausstellungsflächen zu gewinnen, werden hier die Exponate sehr geschickt auf einem dreifach treppenartig abgestuften Podest, das mit Juterupfen abgedeckt ist, präsentiert.

Als zusätzliche, für Besucher nicht zugängliche Funktionsräume wurden im Erdgeschoss noch ein separater Geschäftsraum, der als Büro und Archiv genutzt wird, und im dritten Obergeschoss ein kleiner Lagerraum geschaffen.

Ehemaliger Viehstall wird zum Heimatmuseum

Den Leitspruch „Was lange währt, wird endlich gut“ konnte der Heimatverein Eitensheim am 24. August 2003 für sich in Anspruch nehmen. An diesem Tag fand nämlich die kirchliche Segnung des über mehrere Jahre erstellten Museumsgebäudes im Rahmen eines Museumsfestes statt. Zugleich eröffnete der Verein das Heimatmuseum und gewährte allen Besuchern einen Einblick in den umgebauten Viehstall und die restaurierten Exponate.

Bereits im Jahre 1997, zwei Jahre nach der Vereinsgründung, begann der Heimatverein, seine Vision, ein Heimatmuseum zu errichten, zu verwirklichen. Für diesen Zweck wurden von der Gemeinde die schon seit längerer Zeit größtenteils ungenutzten Räume der ehemaligen „Bullenhaltung“ mietfrei überlassen. Die Voraussetzungen für ein Museum waren damit geschaffen.

Vielen Gemeindebürgern ist dieses im Jahre 1937 errichtete Gebäude noch in seiner Funktion als Bullenhaltung, wie dies die Gebäudebezeichnung zum Ausdruck bringt, bekannt. Früher wurden hier fünf Stiere, drei Eber und ein Ziegenbock gehalten, die auf natürliche Weise für den Rinder-, Schweine- und Ziegennachwuchs für die Landwirte zu sorgen hatten. Im Jahre 1965, mit der Verbreitung der künstlichen Besamung, wurde der Betrieb eingestellt.

Das Gebäude, an dem bereits seit vielen Jahren keine Unterhaltsarbeiten mehr ausgeführt wurden, sowie die Stallungen und der Speicher der „Bullenhaltung“ befanden sich noch im ursprünglichen Zustand. Ab Ende 1997 galt es, die Räume so umzugestalten, dass darin ein Museum Einzug halten konnte. Ein Vorhaben, dass mit viel Arbeitseinsatz verbunden war. In vielen ehrenamtlichen Stunden wurde aus dem Viehstall ein Schmuckstück geschaffen.

Um den Scheunencharakter des Gebäudes zu erhalten, wurde bei den Umbauarbeiten darauf geachtet, dass in die alte Bausubstanz stets behutsam eingegriffen wurde. Dazu wurde im Erdgeschoss der alte Wandputz entfernt und die Wände wieder neu verputzt, neue Böden und Zimmerdecken eingebracht sowie Fenster und Türen erneuert. Zur Vergrößerung der Ausstellungsfläche wurden im hohen Speicher zwei neue Zwischenböden eingezogen. Weiterhin wurde der holzwurmbefallene Speicherboden ausgetauscht, ein vom Erdgeschoss bis zum Dach führender Dunstkamin entfernt und die Dacheindeckung komplett erneuert. Zudem musste die Elektroinstallation vollständig neu ausgeführt und das gesamte Gebäude geweißelt werden. Einen Blickfang stellt die vom Erdgeschoss bis ins zweite Obergeschoss führende, versetzt angeordnete Holztreppe dar.

Im Jahre 2001 konnte das leere Museumsgebäude anlässlich eines Tages der offenen Tür besichtigt werden. Danach schlossen sich die Türen wieder. Zwischenzeitlich wurden die Räume mit Ausstellungsgegenständen gefüllt. Dazu erfolgte wiederum in vielen Arbeitsstunden die Konservierung und Restaurierung der Exponate.

Das Museumsgebäude und die Exponate können seit dem 24. August 2003 (Gebäudesegnung im Rahmen eines Museumsfestes) von allen Bürgern besichtigt werden.

Bilder