Weidenhiller-Marterl wieder aufgestellt

Neuntes Kulturdenkmal restauriert

Mit dem Bau der DB-Überführung an der Buxheimer Straße wurde das auf dem Weg zum Friedhof gelegene Weidenhiller-Marterl (südlich der Bahnlinie) im Sommer 2014 entfernt, da es im Baufeld lag.

Wegen des schlechten Zustandes des Marterls hat der Heimatverein Eitensheim die Restaurierung in Angriff genommen und in der Nähe des alten Standortes wieder aufgestellt. Das Marterl erstrahlt nun in neuem Glanz.

Das Marterl wurde 1589 vom Bauer Martin Weidenhiller („Meierhof“) gestiftet. Auf der Vorderseite ist ein Relief mit der Kreuzanbetung der Familie des Stifters (die Eheleute und acht Kinder) dargestellt. Seitlich sind das Jahr der Errichtung und „Christus, der Auferstandene“ zu erkennen. Die Rückseite des Marterls zeigt ein Relief mit „Christus, der Gegeißelte“.

Das Marterl steht unter Denkmalschutz. Deshalb erfolgte die Entfernung, Restaurierung und Festlegung des neuen Standortes in enger Abstimmung mit dem Bürgermeister Michael Stampfer, mit der Unteren Denkmalschutzbehörde beim Landratsamt Eichstätt und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in Thierhaupten.

Mit Bescheid vom 12.03.2014 der Unteren Denkmalschutzbehörde wurde die Erlaubnis zum Abbau, zur Restaurierung und zur Lagerung des Steinpfeilers mit den Auflagen einer behutsamen Ausführung der Arbeiten und einer fachgerechten Einlagerung während der Bahnübergangsarbeiten erteilt.

Der Heimatverein hat das Kulturdenkmal wie bereits den Christina-Bildstock im Jahr 1998 und das Flurbereinigungsdenkmal im Jahr 2001 zum Europäischen Fortbildungszentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk nach Wunsiedel gebracht. In der Werkstatt der Meisterschule wurde der 2,05 m lange Stein einer schonenden Restaurierung unterzogen.

Das Marterl besteht aus drei Einzelsteinen von jeweils ca. 0,8 m Länge, die mit seitlich angeordneter Eisenklammern verbunden sind. Der untere Stein ist abgebrochen; ein Teil von ca. 0,3 m fehlt. Da dieses Stück beim alten Standort nicht auffindbar war, ist davon auszugehen, dass das 428 Jahre alte Marterl in früheren Jahren – vermutlich mit dem Bau der Bahnlinie – bereits umgesetzt und dabei tief in den Boden eingebracht wurde. Damit ging auch das unbehauene Fundament, auf dem das Marterl früher stand und rund 2 m aus dem Boden ragte, verloren.

Der Heimatverein hat nun das Marterl auf einem massiven Betonfundament (Größe 0,8 x 0,8 x 0,8 m) errichtet. Mit einer von der Fa. Brandl ausgeführten Spezialbohrung und der Einbringung einer langen Edelstahlstange wurde die Verbindung des Marterls mit dem Fundament hergestellt.

Weiter ist noch die Anbringung einer Hinweistafel mit den geschichtlichen Daten zum Weidenhiller-Marterl geplant. Die Segnung des Marterls soll im Jahre 2018 erfolgen.

Weidenhiller-Marterl

Aufstellung des Weidenhiller-Marterls

Weidenhiller-Marterl aufgestellt