Zünftiger Hoagarten des Heimatvereins mit „eigenem Sänger- und Musikantengewächs“

Einstimmung auf die „staade Zeit“

Die Einladung des Heimatvereins Eitensheim zum mittlerweile 6. Hoagarten fand großen Anklang. Über 200 Gäste waren ins Schützenheim gekommen. Bevor das mehrstündige Programm dargeboten wurde, konnte man selbst gebackene Kücherl und anderes Schmalzgebäck genießen.

Der Initiator und Organisator des Hoagartens Willi Schneider führte in gewohnt uriger Weise humorvoll durchs Programm. Zu Beginn deutete er den Sinn des Hoagartens. Früher trafen sich die bäuerliche Familie und die Dienstboten nachdem die Ernte eingebracht war, die Abende wieder länger wurden, nach getaner Arbeit in der guten Stube. In dieser gemütlichen Runde wurde musiziert.

Moderator Willi Schneider führte aus, dass der Eitensheimer Hoagarten dies ebenfalls anstrebt und deshalb als Motto des Nachmittags „Eitensheimer Musikanten spielen für Eitensheimer und deren Gäste“ gewählt hat. Mit Stolz berichtete er, dass außer einer Gastgruppe alles „einheimisches Musikanten- beziehungsweise Sängergewächs“ ist.

Den Auftakt machte die Gruppe No Nie Musi mit der flotten Polka „In den Bergen“. Der Darbietung war nicht anzumerken, dass dieses Quartett (Reiner Sedlmaier und Hans Späth mit dem Akkordeon, Stefan Dietmar mit dem Horn und der Schützenheimwirt Gerd Seeger mit Kochlöffeln) bisher „noch nie“ – deshalb der Name – zusammen gespielt hatte.

Die Hoamle Musi mit Elfriede Obermeier (Hackbrett), Marianne Fischer (Zither), Rudi Ostermeier (Bass), Lotti Schneider (Gitarre) und Michael Schneider (Zither, Mundharmonika) ist vom Hoagarten nicht mehr wegzudenken. Mit ihren Beiträgen „Ramsauer Zwoarer“, „Flinsal Walzer“, „Trahüttener Polka“, „Wohnwagen Boarisch“ und dem Landler „Riedenburger Boarisch“ stimmten sie den besinnlichen Teil des Nachmittags an und wiesen bereits auf die nahende „staade Zeit“ hin.

Der aus der Nachbargemeinde angereiste Lippertshofener Vierer Gsang bot seine Stücke meisterhaft dar. Die vier Frauen Johanna Zinsmeister, Christine Hauser, Irma Zöpfl und Brigitte Gabler wurden bei ihren Stücken „S´letzte Bladl“, Wo´s Dörflein traut zu Ende geht“ und „Das alte Graffl“ von Willi Zinsmeister am Akkordeon begleitet. Ihr Lied „Die andere Witterung“ erzählte von Gegebenheiten, wozu das Wetter als Entschuldigung herhalten muss. Beim Refrain konnten die Gäste herzhaft mit einstimmen.

Die Hie und Da Musi mit Reiner Sedlmaier (Akkordeon), Bernhard Stampfer (Akkordeon) und Ronald Seidel (Gitarre) wurde dieses Jahr erstmals von Stefan Dietmar am Horn verstärkt. Die Polka „Mit Musik durchs Leben“, den „Schnupftabak Landler“ und die tschechische Volksweise „His ca ob ces´t stoji“ trugen sie beschwingt vor. Zum Walzer-/Polkastück „Linzerische Buam“ konnten wiederum alle Gäste ihren Sangeskünsten freien Lauf lassen.

Der Männer Dreigsang mit Hermann Stampfer, Uwe Schulz, Ludwig Mayerhofer, Ludwig Heilmaier, René Grothmann und Meinolf Reis ließ mit seinen beiden Beiträgen erneut aufhorchen. Die vom Dirigenten Josef Obermeier einstudierten Lieder „Schau, schau wia´s renga duat“ und „Sama unsa zwoa“ waren ein Ohrenschmaus. Für die humorvoll vorgetragenen Begebenheiten eines Wirtshausbesuches und dem anschließenden Kammerfensterln mit den „Spätfolgen“ gab es reichlich Applaus.

Die Eitensheimer Dorfspatzen erfreuten auch dieses Jahr mit ihren Liedern „Beim Bimpalwirt beim Bampalwirt“ und „Wos is heit für a Dog“ das Publikum. Die 22 Kinder trugen die Lieder textsicher vor, musikalisch begeleitet wurden sie von Jutta Gößl (Gitarre) und Erwin Eichinger (Akkordeon). Die Lieder wurden von der Spatzenmutter Roswitha Stephan einstudiert. Schade war, dass die Spatzenkinder bei ihrem Auftritt ohne ihre Spatzenmutter auftreten mussten, da diese wegen einer Erkrankung verhindert war.

Das Duo „Hans und Gerd“ alias Hans Späth (Akkordeon) und Gerd Seeger (Steirische) berichtete beim Lied mit dem selbst verfassten Text „Das Liebesbarometer“ über seine Erfahrungen. Bei dem flotten Solo „Zirkus Renz“ konnte Hans Späth auf dem Akkordeon seine Fingerfertigkeit unter Beweis stellen. Mit dieser fetzigen Darbietung begeisterte er die Zuhörer.

Der Erlös des Hoagartens ist für den neuen Kindergarten St. Sebastian bestimmt.