Schau über Streik

Heimatverein Eitensheim erinnert an Ereignisse

„Der Heimatverein Eitensheim beabsichtigt heuer, historische Ereignisse aufzugreifen und in Erinnerung zu rufen“, kündigte Vorsitzender Willi Schneider bei der Jahresversammlung an. Viele Bürgerinnen und Bürger hätten nämlich vom Bau der Kirche, vom Kirchturmbrand oder vom Schulstreik keine oder nur noch schwache Erinnerungen, da diese Begebenheiten schon sehr lange zurückliegen. „Diese Themen könnten nicht nur bei der älteren, sondern auch bei der jüngeren Generation Interesse wecken“, mutmaßte Schneider.

Bevor der Vorsitzende jedoch näher darauf einging, blickte er zurück auf das Jahr 2008. Zu den wichtigsten Aktivitäten des „ereignisreichen Vereinsjahres“ gehörte seinen Worten zufolge die Öffentlichkeitsarbeit. Beim volkskundlichen Vortrag „Sind Namen Schall und Rauch?“ habe es mit fast 100 Gästen einen überraschenden Ansturm gegeben, so dass die Bestuhlung des Veranstaltungsraumes verdoppelt werden musste.

Schwach besucht war dagegen laut Schneider die zweitägige Sonderausstellung zum Thema „Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Gefangene“ im Heimatmuseum. Die Ausstellung erinnerte an all das persönliche Leid und Elend der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und Kriegsgefangene, die in den Ort kamen, damit dies nicht in Vergessenheit gerät.

Weiter sagte der Vorsitzende, als Besuchermagnet mit 200 Gästen habe sich erneut der Hoagart´n mit überwiegend auswärtigen Musik- und Gesangsgruppen erwiesen. Und beim Ausflug zum Schloss Hofstetten „war eine überwältigende Beteiligung zu verzeichnen“. Die Teilnehmer erhielten einen Einblick in ein imposantes und geschichtsträchtiges Gebäude. Im kleineren Kreis konnte das Helferfest, als Dank und zur Anerkennung für den geleisteten Arbeitseinsatz aller Helfer während des Jahres, ausgerichtet werden.

Als Erfolg wertete Schneider die von Andreas Hirsch vor sechs Jahres ins Leben gerufene und betreute Jugendaktion unter dem Motto „Museum zum Anfassen und Be-Greifen“. Damit füllte Hirsch das Museum mit Leben. Kinder und Jugendliche von sechs Schulklassen in Begleitung der Lehrkräfte und vier Gruppen der Kindergärten mit ihren Erzieherinnen konnten hier im Jahre 2008 altersgerechte Aktionstage erleben. Zu einem Renner für Schüler habe sich das Schmieden von Eisen in der Schmiede der Familie Stöckle entwickelt. Darüber hinaus seien den Jugendlichen im Rahmen des Ferienprogramms noch weitere Betätigungsmöglichkeiten im Museum geboten worden.

„Dort wurde Schneider zufolge im vorigen Jahr wieder „Hand angelegt“. Es sei ein zusätzlicher Holzfußboden im zweiten Obergeschoss eingebracht und somit das Problem der Verschmutzung der darunter liegenden Etage gestoppt worden. Auch heuer seien kleinere Ausbesserungs- und Instandhaltungsarbeiten im Museum vorgesehen.

Willi Schneider gab dann die wichtigsten Termine aus dem vielfältigen Programm bekannt. Am 26. April geht es zum Marktmuseum im Gaimersheimer Winterbaueranwesen. Ab Ende April ist eine von Andreas Hirsch organisierte Sonderausstellung zum Thema „Schulstreik in Eitensheim vor 40 Jahren“ in der Schule zu besichtigen. Am 12. September findet das Helferfest für alle Mitwirkenden des Vereins statt. Zum Diavortrag „Kirchenbau und Kirchturmbrand – ortsbildprägende Ereignisse vor 50 Jahren“ am 25. Oktober werden laut Schneider viele Besucher im Pfarrsaal erwartet. Am 8. November findet eine Messe zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder statt, und am 22. November klingt das Vereinsjahr bei einem Jubiläumshoagart´n aus.

Museumsleiter Andreas Hirsch führt auch heuer mit seinem Team Jugendaktionen im Museum in Zusammenarbeit mit der Schule durch. Das bei den Jugendlichen beliebte Schmieden bei der Familie Stöckle ist auch wieder geplant. Außerdem soll den Kindern und Jugendlichen während der Sommerferien ein Programm geboten werden.

Zum Schluss wies Vorsitzender Willi Schneider auf die Arbeitseinsätze, besonders auf die Wiedererrichtung des Maria-Hilf-Bildstocks und des Baumgartner-Marterls hin. Zudem gab er bekannt, dass das Heimatmuseum im Museumsführer des Landkreises Eichstätt aufgenommen worden sei.