Eitensheim im „Hochzeitsfieber“

Der Hoagarten des Heimatvereins erwies sich als Besuchermagnet

Zu einem Musikanten-Hoagarten hatte der Heimatverein Eitensheim ins Schützenheim geladen. Der Initiator und Organisator des Hoagartens, Willi Schneider, setzte dabei, wie bereits in den Vorjahren, auf die einheimischen Musik- und Gesangsgruppen. Der Erfolg gab ihm Recht. Fast 200 Besucher verbrachten einige „griabige“ Stunden. Vor dem Musikgenuss wurde den Gästen selbst gebackene Kiacherl und anderes köstliches Schmalzgebäck serviert.

Das Motto des Hoagartens war „Verliebt – Verlobt – Verheiratet: Gheirat is scho immer worn“. Willi Schneider, der auch durch das Programm führte, trug zwischen den Liedbeiträgen einige lustige Anekdoten zu diesem Thema vor. Er amüsierte mit seinen pointenreichen Geschichten die Gäste. Seine humorvollen Beiträge waren wie „das Salz in der Suppe“. Schneider meinte, dass der Spruch „Verliebt – Verlobt – Verheiratet“ heutzutage bei vielen nicht mehr ganz zeitgemäß sei und durch „Geschieden“ ergänzt werden müsste.

Den Auftakt machte die Hoamle Musi mit Elfriede Obermeier (Hackbrett), Marianne Fischer (Zither), Lotti Schneider (Gitarre) und Michael Schneider (Mundharmonika) mit der Schnell Polka „Ganz Zach“. Mit ihrem weiteren Liedgut „Boarischer von Hyronimus“, der „Trahüttener Polka“ und dem Zwiefacher „Launiger April“ lockerten sie teils besinnlich, teils beschwingt den Nachmittag auf.

Eine neue Gruppierung, die unter dem Namen „Eitensheimer Zwitscherer“ auftrat, fand großen Anklang. Aus den Eitensheimer Zeiserln hervorgegangen, holten sich Margit Degenhardt, Sabine Edlich, Monika John und Roswitha Stephan mit Hermann Stampfer und Georg Stephan männliche Verstärkung. Mit einer überzeugenden Stimmleistung trugen sie ihre Stücke „Der Nebel ziagt eina“ und „Fein sein beinander bleim“ vor. Viel Lacherfolg erzielte auch ihr Sketch „Goldene Hochzeit“.

Die Hie und Da Musi wurde von Willi Schneider als Hauskapelle angekündigt. Die Gruppe mit Reiner Sedlmaier (Steirische), Bernhard Stampfer (Steirische) und Ronald Seidel (Gitarre) brachten mit dem schwungvoll vorgetragenen „Gretl Boarisch“, dem „Alpbach Marsch“ und dem Walzer „Beim Pfarrwirt“ ein buntes Programm zu Gehör. Bemerkenswert war, wie Sedlmaier, wegen einer Fingerverletzung beeinträchtigt, seine Steirische mit neun Fingern flott erklingen ließ.

Der Männer-Dreigsang mit Ludwig Heilmaier, Ludwig Mayerhofer, Meinolf Reis, Erich Wagner, Uwe Schulz und Hermann Stampfer erfreute mit den Liedern „Das Jagn, das is ja mei Leben“ und „Gestern auf´d Nacht“ das Publikum. Unverkennbar war bei diesem musikalischen Genuss die routinierte Hand des Dirigenten Josef Obermeier zu spüren.

Die jüngsten Künstler, die Eitensheimer Dorfspatzen, gastierten bereits zum vierten Mal beim Hoagarten. 29 Kinder trugen drei von Spatzenmutter Roswitha Stephan einstudierte Lieder „Dirndl wuist an Edelknaben“, „Was kochst“ und „Iz hob i mei Häuserl in Wald ausser baut“ ungezwungen vor. Dafür ernteten die Kinder reichlich Applaus.

Passend zum Motto des Hoagartens wurde Robert Hackner als waschechter Progodar (Hochzeitslader) aufgeboten. Hackner, der bereits seit 1959 als Hochzeitslader tätig ist, hat 1703 Hochzeiten begleitet. Von ihm waren eine Vielzahl Gstanzl zum Thema „Hochzeit machen“ und von aktuellen Ereignissen zu hören. Begleitet wurde er vom Schützenwirt Gerhard Seeger auf der Steirischen. Vor Lachen bog sich das Publikum bei seinen in Reimform und zungenbrecherisch vorgetragenen Erfahrungen beim Kammerfensterln.

Zum Ausklang begleiteten die Hie und Da Musi das gemeinsam gesungene Lied „Es steht eine Mühle im Schwarzwäldertal“. Mit dem Reinerlös unterstützt der Heimatverein heuer die Schule.