AUSSTELLUNG „BILDER VON EITENSHEIM“

„wie´s früher war“ – vor etwa 100 Jahren

Eine Bildergalerie im Heimatmuseum (auf drei Ebenen) und in der alten Bauhofhalle ließ das „Eitensheim von einst“ für wenige Stunden wiederaufleben und zeigte ein lebendiges Bild der bäuerlichen Kultur zu Urgroßvaters Zeiten auf. Rund 400 Besucher waren an drei Sonntagen im September gekommen, um die bis zu 100 Jahre alten Bilder zu sehen. Die Bilder zeigen auf, wie der Ort früher aussah, wie man hier lebte und feierte.

Zur Eröffnung der Ausstellung sprach Bürgermeister Manfred Diepold ein Grußwort – er merkte an: „Die Ausstellung verbindet die beiden Themen Heimat und Geschichte.“ Er führte aus, dass bei dieser Ausstellung mit den alten Bildern von Eitensheim zwei Themen aufeinandertreffen und miteinander verbindet; nämlich die Heimat (unser Ort: wo man aufgewachsen ist, die Schulzeit verbracht hat, Geborgenheit in der Familie erfahren durfte und Erlebnisse erfahren hat) und die Geschichte (mit der Erkenntnis: was wir an Fortschritt erreicht haben, zu erhalten und die Fehler von früher, nicht zu wiederholen). Dafür steht der Heimatverein.

Vorsitzender Willi Schneider zeigte in seinem Grußwort auf „wie alles anfing“. Der Grundstock der Bilderreihe ist der jahrzehntelangen unermüdlichen Sammelleidenschaft des Gründers des Heimatvereins, Hans Schmid, zu verdanken. Gemeinsam mit Andreas Rabl jun., Klemens Templer und Otto Urban (das Helferteam der sogenannten Heimatfreunde), hat er im Jahr 1991 insgesamt 39 große Bilderrahmen erstellt und diese mit etwa 400 größtenteils aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammenden Fotos bestückt. Im Rahmen einer Ausstellung wurde diese Bilderserie bisher dreimal von den Heimatfreunden beziehungsweise dem Heimatverein in 1991 und 1996 in der Raiffeisenbank und 2015 im Heimatmuseum präsentiert.

Seit der Gründung des Heimatvereins 1995 hat sich die Bilderzahl wesentlich erhöht; viele alte Aufnahmen wurden dem Verein überlassen. Eine grundsätzliche Überarbeitung und Erweiterung der Bilderserie war die Folge. Vor vier Jahren haben Willi Schneider und Edmund Koch begonnen, die alten Bilderrahmen zu öffnen, und haben die Bilder neu gruppiert sowie die Beschriftung aktualisiert. Dabei wurden zusätzliche Bilder eingefügt und Rudolf Bauch fertigte weitere 30 Rahmen. Zuarbeit haben Walter Geck und Andrea Bauer geleistet. Heuer wurde das Projekt „Bildergalerie mit alten Bildern von Eitensheim“ zum Abschluss gebracht. Die mittlerweile auf 68 Bilderrahmen angewachsene Serie umfasst insgesamt etwa 650 Bilder.

Gezeigt wurden alte Ansichten des Ortes sowie von markanten Straßenzügen und dem Carlshof im Laufe der Zeit. Zu sehen waren auch eine Vielzahl von meist bäuerlichen Anwesen sowie das Ziegelwerk und Sägewerk von einst. Kirchengeschichtliche Themen, wie die ortsprägende Pfarrkirche, die Sebastian- und Salvator-Kapelle, religiöse und historische Grenzsteine, Feldkreuze, Marterl und Denkmäler wurden ebenfalls gezeigt. Die landwirtschaftliche Arbeit mit Kuh-, Ochsen- und Pferdegespann in der sogenannten „guten alten Zeit“ fehlte ebenso wenig wie Bilder von kirchlichen und weltlichen Festen der Vereine. Arbeitseinsätze während des Zweiten Weltkrieges, aber auch der in Bayern einmalige Schulstreik vor 54 Jahren wurden wieder in Erinnerung gebracht. Historische Aufnahmen von einigen Eitensheimer Familien wurden aus Privat-Archiven überlassen. Die Bilderausstellung umfasste zudem frühgeschichtliche Funde und Spuren aus der Römerzeit sowie historische Grenzsteine und vieles mehr.

Zusätzlich waren Fotos von Schulklassen aus der Zeit von 1907 bis 1973 und vom Kindergarten von 1952 bis 1964 ausgestellt. Dabei konnten manche Besucher ihre Großeltern oder sogar Urgroßeltern wiederentdecken.

Die zum Teil 100 Jahre alten Bilder fügten sich gut in das Umfeld des Heimatmuseums ein, das ebenfalls alte, aus der Zeit der Bilder stammende Exponate aus Handwerk, Landwirtschaft, Haushalt und Zeitgeschichte präsentiert.

Die Besucher konnten bei Kaffee und Kuchen einen gemütlichen Nachmittag im Museum und bei einer einzigartigen Bilderausstellung verbringen.

Nach der Ausstellung wurden die Bilderrahmen in einer von Thomas Riedmann und Willi Schneider extra angefertigten, großen, schweren Holztruhe staubfrei gelagert. Wegen des hohen Gewichts kann die Truhe nur stationär aufgestellt werden.

Es sollen noch weitere Bilderrahmen entstehen – vorgemerkt sind:

  • Elektrifizierung der Bahn  (1962)
  • Straßenverkehr vor und nach dem Bau der Ostumgehung  (2000)
  • Kirchenbau  (1959 – 1961)
  • Kirchenturmbrand  (08.12.1959)
  • Kircheneinweihung  (06./07.05.1961)