Schüler der Grundschule Eitensheim zu Besuch
Bereits seit 13 Jahren kommt der Heimatverein dem Wunsch des Bürgermeisters Michael Stampfer nach, das Heimatmuseum mit Leben zu erfüllen. Dies wird neben den jährlichen Sonderausstellungen besonders deutlich, wenn die Kinder der beiden Kindertagesstätten St. Andreas und St. Sebastian oder die Schüler der Grundschule Eitensheim dem Museum einen Besuch abstatten.
Zeitgleich mit der Eröffnung des Heimatmuseums startete der Heimatverein im Jahre 2003 das Jugend-Aktionsprogramm, das von Andreas Hirsch initiiert und elf Jahre gemäß dem Motto „Sehen, Be-Greifen und Verstehen“ betreut wurde. Seit 2014 führt Andreas Rabl das Jugendprogramm im Heimatmuseum fort; zusätzliche Themen wurden mit aufgenommen.
Anders als in Museen üblich, in denen ein Anfassen der Exponate verboten ist und dies mittels Hinweisschilder „Berühren verboten“ in Erinnerung gebracht wird, dürfen im Rahmen des Jugendprogramms die Exponate im Heimatmuseum nicht nur angefasst, sondern es darf sogar damit „gearbeitet“ werden.
Die Kinder und Jugendlichen werden spielerisch an die Heimatgeschichte und die alte Handwerkskunst herangeführt. Mit Unterstützung eines langjährig bewährten Helferteams werden die Kinder zu Hauptdarstellern. Unter Anleitung werden die Kinder mit den alten Handwerkstechniken vertraut gemacht und können an alten Geräten selber Hand anlegen und somit „Erleben“.
Je nach Alter der Kinder / Jugendlichen werden derzeit folgende Themen vermittelt:
- Weben und Spinnen
- Wäsche waschen: „Waschen wie zu Großmutters Zeiten“
- Buttern und Bandnudeln herstellen
- Handwerk (Holzbearbeitung)
- Steinzeit erleben: Mahlen, Bohren, Feuermachen
Im Juni besuchten die beiden 4. Klassen der Grundschule Eitensheim gemeinsam das Heimatmuseum, das für die Schüler zu einem Erlebniszentrum wurde und eine Abwechslung in den Schulalltag brachte. Nach Einteilung in fünf Gruppen mit je fünf Schülern ging es über alle drei Ebenen des Museums verteilt ans „Werkeln“.
Vor dem Museum leiteten Sabine Ernst und Ursula Deak die Schüler an, wie zu Großmutters Zeiten gewaschen wurde. Mit Waschbrett und Wäschestampfer waren die Mädchen und Buben mit Eifer bei der Sache. So manche Oma wäre stolz auf ihre Enkel, sie so werkeln zu sehen.
Eine andere Gruppe stellte mit Unterstützung von Anneliese Seidel und Rosi Mogl Butter her. Nacheinander durften die Kinder mit einem handbetriebenen Rührgerät die Sahne rühren bis diese fest und zu Butter wurde. Als Belohnung gab es ein frisches Butterbrot mit Schnittlauch mit der selbst hergestellten Butter.
Besonderen Ehrgeiz entwickelten die Schüler bei der Herstellung von Nudeln. Gemeinsam mit Anni Pfaller wurden der Teig und daraus das Endprodukt „die fertige Nudel“ in rekordverdächtiger Länge hergestellt. Bei dieser teambildenden Maßnahme versuchten sich die einzelnen Gruppen zu überbieten.
Im zweiten Obergeschoss durften die Buben und Mädchen auf einer alten Hobel- und Schnitzbank unter Anleitung von Peter Möstl und Ronald Seidel ihr Können zeigen. Während die einen mit dem Schnitzen und die anderen mit dem Hobeln beschäftigt waren, durfte bei der Holzbearbeitung das Bohren mit einem alten Handbohrer nicht fehlen.
Bei dem von Willi Schneider vorgestellten Thema „Steinzeit erleben“ wurde Getreide gemahlen. Spannend für die Schüler war das Feuermachen ohne Streichhölzer oder Feuerzeug. Einige probierten mit einem sogenannten Feuerstein Funken zu erzeugen; andere versuchten es mit einem Holzstab, der in den beiden Handflächen schnell gedreht wurde. Beides blieb ohne Erfolg. Besser ging es mit einem Feuerbogen. Es konnte der Holzstab zum Rauchen gebracht und sogar Löcher gebohrt werden. Auch die beiden Lehrerinnen Irmgard Rucker und Manuela Stech wurden beim Feuermachen mit eingebunden.
Rektor Peter Frey bedankte sich beim Heimatverein für das „einmalige Angebot“ für die Eitensheimer Grundschule. Mit vielen Eindrücken verabschiedeten sich die Schüler mit dem Fazit: „Der Besuch im Heimatmuseum war sehr lehrreich und hat uns allen sehr gefallen.“