Sonderausstellung zum Vereinsjubiläum beschert Besucheransturm

Museumsfest zur 20-Jahr-Feier des Heimatvereins

Auf großes Interesse stieß die Sonderausstellung „Bilder von Eitensheim – wie´s früher war“, die im Rahmen eines Museumsfestes anlässlich der 20-Jahr-Feier des Heimatvereins Eitensheim im Museum gezeigt wurde. Rund 400 Bürger interessierten sich für die Fotos, Bilder und Postkarten aus der Zeit von 1900 bis etwa 1960, die der Vereinsgründer Hans Schmid vor mehr als 25 Jahren zusammengetragen hatte.

Heimatvereinsvorsitzender Willi Schneider (3. von rechts) und sein Stellvertreter Andreas Rabl (3. von links) stoßen mit dem Landrat Anton Knapp, Raiffeisenvorstand Peter Pollich, Bürgermeister Michael Stampfer und Bundesabgeordnetem Reinhard Brandl (von links) auf die Sonderausstellung an.
Heimatvereinsvorsitzender Willi Schneider (3. von rechts) und sein Stellvertreter Andreas Rabl (3. von links) stoßen mit dem Landrat Anton Knapp, Raiffeisenvorstand Peter Pollich, Bürgermeister Michael Stampfer und Bundesabgeordnetem Reinhard Brandl (von links) auf die Sonderausstellung an.

Bereits zu Beginn der eintägigen Ausstellung begrüßte der Vorsitzende Willi Schneider zahlreiche Besucher. Er stellte in einem kurzen Abriss die Vereinsgeschichte vor. „1991 gab es bereits einen lockeren Zusammenschluss von Gleichgesinnten, die sogenannten Heimatfreunde. Vier Jahre später gründete der mittlerweile verstorbene Hans Schmid mit weiteren 22 Mitgliedern den Heimatverein.“ Von 1998 bis 2001 erfolgte in Eigenleistung der Umbau der ehemaligen gemeindlichen “Bullenhaltung“ zu einem Heimatmuseum.

„Beim „Tag der offenen Tür“ 2001 waren die Exponate im Museum noch „Mangelware“, sagte Schneider. Nach der Erstellung eines Museumskonzeptes konnten bei der Eröffnung des Museums im Jahr 2003 zahlreiche Exponate präsentiert werden.

Weiter sagte der Vorsitzende: „Mit der Eröffnung des Museums war die Basis für das ab 2004 gestartete Jugendaktionsprogramm gelegt.“ Mit Unterstützung eines Helferteams werden die Grundschüler und die Kinder der beiden Kindergärten im Heimatmuseum mit alten Handwerkstechniken vertraut gemacht. Gemäß dem Motto „Museum zum Sehen, Be-Greifen und Verstehen“ können sie an alten Geräten selber Hand anlegen.

Ein weiterer Schwerpunkt des Heimatvereins in den vergangenen 20 Jahren war die Renovierung und Wiedererrichtung von Kreuzen, Marterl und Bildstöcken in der Eitensheimer Flur. Vorsitzender Schneider erinnerte daran, dass mittlerweile das achte Kulturdenkmal restauriert und wieder aufgestellt worden sei. 1997 einen Gedenkstein, im Jahre 2000 den Christina-Bildstock, 2004 ein Flurbereinigungsdenkmal, 2005 die sogenannten Drei Kreuze (gemeinsam mit dem Heimat-, Krieger- und Soldatenverein Tauberfeld), im Jahr 2009 den Maria-Hilf-Bildstock, 2010 das Baumgartner-Marterl, 2013 das Bibert-Kreuz und heuer das Post-Kreuz (Kreuz Heller). „Das Weidenhiller-Marterl als Nummer neun ist bereits in Arbeit“, kündigte Schneider an.

Das Angebot des Heimatvereins umfasst neben Vorträgen und Sonderausstellungen ebenso eine Beteiligung am Ferienprogramm der Gemeinde. Auch der gesellschaftliche Teil kommt mit der Durchführung von Vereinsausflügen unter dem Motto „Museumsbesuch in der Region“ und der Organisation von Wirtshaussingen und Hoagarten nicht zu kurz.

Bürgermeister Michael Stampfer dankte dem Heimatverein für sein Engagement in den vergangenen 20 Jahren. Weiter gab er an, dass sich die Bilder der Sonderausstellung derzeit in seinem Privatbesitz befänden; eine Übergabe der Bilder an den Heimatverein sei noch abzustimmen. Zu den Expansionsabsichten des Heimatvereins merkte Bürgermeister Stampfer an, dass dem Gemeinderat der Antrag des Heimatvereins von 1997 zur Nutzung des Bauhofs als Erweiterungsfläche fürs Museum wohl bekannt sei. Mit der Errichtung eines neuen Bauhofes am Standort der „Kanzlerhalle“ müsse der Heimatverein diese als Lagerfläche für Großgeräte genutzten Räume bald verlassen und sich eine andere Unterkunft suchen. Über die künftige Nutzung des Bauhofes „Am Bachl“ wird der Gemeinderat zu gegebener Zeit beschließen.

Landrat Anton Knapp gratulierte zum 20-jährigen Bestehen des Heimatvereins und gab die Marschroute vor, auf diesem Weg weiterzumachen. Knapp merkte an: „Mittlerweile ist die Kindheits- und Jugendzeit überwunden, nun kehrt die Beständigkeit ein. Dies ist die Grundlage, ein Museum auch in der Zukunft erfolgreich weiterführen zu können.“ Weiter gab der Landrat die Empfehlung aus, der Bevölkerung bewusst zu machen, „welcher Schatz / welches Gut“ sich vor Ort befindet. Er meinte, der umfangreiche Fundus muss vor Ort erhalten bleiben.

Dank der Sammelleidenschaft von Hans Schmid ließen rund 340 Fotos, die aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen, das „Eitensheim von einst“ mit seiner bäuerlichen Tradition für wenige Stunden wiederaufleben. Die Fotos wurden themenbezogen in großen Holzrahmen präsentiert. Zu bewundern waren alte Ansichten des Ortes und von markanten Straßenzügen sowie eine Vielzahl von meist bäuerlichen Anwesen. Der landwirtschaftliche Arbeitseinsatz mit Kuh-, Ochsen- und Pferdegespann fehlte ebenso wenig wie Bilder von kirchlichen und weltlichen Festen. Klassenfotos von 1909 bis 1937 sowie Gruppenfotos vom Katholischen Burschenverein, vom Kirchenchor, vom Bund deutscher Mädchen, von der Gruppe „Stahlhelme“ und viele andere wurden gezeigt. Die Ausstellung beinhaltete auch die alte Pfarrkirche, historische Grenzsteine und alte Postkarten mit Motiven von Eitensheim.

Vorführungen zum Spinnen und Weben auf einem großen Teppichwebstuhl und das Dengeln einer Sense boten einen kleinen Einblick in frühere Arbeiten.
Für das leibliche Wohl war beim Museumsfest bestens gesorgt. Dazu spielte die Nassenfelser Tanzlmusi zünftig auf.