Ende gut, alles gut

Nach Schwierigkeiten bei der Vorbereitung des 13. Hoagartns wurde die Veranstaltung ein Volltreffer

Der Heimatverein Eitensheim landete mit seinem 13. Hoagartn einen Volltreffer. Die Zahl 13 brachte jedoch dem Veranstalter bei den Vorbereitungen kein Glück: So konnten nach einer Absage mit dem Sportheim erst sehr spät geeignete Räume für die Veranstaltung gefunden werden. Noch dazu hat eine auswärtige Formation, die das gesamte Programm gestalten sollte, erst kurz vor Veranstaltungsbeginn abgesagt.

Aus dieser Notlage heraus musste der Organisator des Musikantenhoagartns, Willi Schneider, innerhalb kurzer Zeit ein komplettes neues Programm auf die Beine stellen – und das war erstklassig. Die Begeisterung der mehr als 100 Gäste kannte keine Grenzen. Selbst die Absicht von Schneider „neue Gesichter“ zu präsentieren, konnte er mit den Gruppen Die Lump´n, Hie und Da Musi, Gerolfinger Dreig´sang und Zinsmeister Zwoag´sang aus den Nachbargemeinden Pietenfeld, Lippertshofen und Gerolfing fast uneingeschränkt einhalten. Die zwei Instrumental- und zwei Gesangsgruppen sorgten zwei Stunden lang für Unterhaltung mit bayerischer Volksmusik.

Vor dem Musikgenuss stand der leibliche Genuss mit selbst gebackenen Kiacherl und Kuchen. Moderator Willi Schneider führte humorvoll durch den Hoagartn, der unter dem Motto „Kirche und Wirtshaus“ stand. Ein Lacherfolg waren seine Witze, amüsante Gedichte und historische Überlieferungen sowie lustige Geschichten und Begebenheiten von früheren Pfarrherren und Wirtsleuten von Eitensheim, die Schneider zwischen den Liedern vortrug.

Den musikalischen Reigen eröffneten Die Lump´n, eine erst vor einem Jahr neu formierte Instrumentalgruppe aus Pietenfeld, mit „Seit´s alle do“. Mit ihren lustigen Gstanzln zwischen den Liedern trafen die jungen Musikanten Agnes Birzer und Johannes Walter (Trompete), Lucia Birzer (Klarinette), David Bösl (Posaune) und Simon Bösl (Tuba) voll den Geschmack der Zuhörer. Die meisterhaft aufspielende Gruppe präsentierte die Polka „Drah de hie“, den „Maxglaner“ und „Egerländer“ Marsch, den Zwiefacher „Schmalzler Schnupfer“ und das „Gamsgebirg“ frisch, frech und flott. Eine Zugabe war mit dem „Ruetz-Marsch“ war fällig.

Der Gerolfinger Dreig´sang sorgte als Neuling beim Hoagartn für richtige Stubenmusik-Idylle. Mit einer überzeugenden Stimmleistung servierten Jakob Knabl, Hans Nißl und Gertraud Lindler, die darüber hinaus auf der Zither begleitete, einige Stücke aus der bayerischen Musiktruhe. Ihre Lieder „Und a lustige Stund“, „Oa halbe Bier, zwoa halbe Bier“, „I bin a lustiger Bauer“ und das „Wirtlied“ griffen alte Traditionen auf.

Die Hie und Da Musi – eine feste Größe beim Eitensheimer Hoagartn – waren eine weitere Bereicherung des Nachmittags. Mit griabige Walzern „Freudenrausch“ und „Der g´fällt an Dirndl“, den gefühlvollen Landler „Karwendlspitz“ und einer schwungvoll vorgetragenen Polka „Hanni“ fanden Lotte Schneider (Waldzither), Michael Schneider (Mandoline, Waschbrett), Ronald Seidel (Gitarre), Bernhard Stampfer (Steirische Harmonika), Reiner Sedlmaier (Akkordeon) und Rudi Ostermeier (Kontrabass) großen Anklang.

Der Zinsmeister Zwoag´sang aus Lippertshofen (Johanna und Willi Zinsmeister) war erstmals vertreten. Ein Ohrenschmaus waren ihre lustigen Lieder „Der Melcherbauer von Ernsgaden“, „Der Mensch der lebt vom Essen“, „So amüsiert sich jeder“ und „Barometer“, bei denen der musikalische Funke auf das Publikum übersprang. Die Gäste wurden zum Mitsingen des Refrains angeregt.

Der Reinerlös aus dem Hoagartn, bei dem 16 Musikanten und Sänger einen Querschnitt durch das bayerische Volksmusikgut boten, wird für die Ausstattung der Landschaftskrippe, die vom Heimatverein während der Weihnachtszeit in der Eitensheimer Pfarrkirche aufgebaut wird, verwendet.