SONDERAUSSTELLUNG IM RATHAUS

„Die Geschichte des Bügeleisens“

In der Standvitrine im Foyer des neuen Rathauses im Carlshof wird im Rahmen einer jährlich wechselnden Ausstellung nun die „Geschichte des Bügeleisens“ präsentiert.

Die Sonderausstellung wurde bereits im Frühjahr im Marktmuseum Gaimersheim gezeigt – dort jedoch weitaus umfangreicher (in vier Vitrinen). Hierzu hatte der Heimatverein Eitensheim einige Exponate als Leihgabe zur Verfügung gestellt. Mit Exponate aus dem Heimatmuseum ist die Ausstellung in Eitensheim zu sehen. Ausgestellt sind 13 alte Bügeleisen aus der Zeit von 1850 bis 1960, die den technischen Wandel der Zeit abbilden.

Ausgestellt sind:

Ebene 1

Plätteisen, um 1900

Glätteisen mit abnehmbarem Griff, um 1900

2 Glanzbügeleisen, um 1900

Ebene 2

4 Elektrobügeleisen, um 1960

Ebene 3

2 Kohleeisen mit Holzgriff, 1871 – 1910

Ebene 4

Blockeisen mit abnehmbarem Griff, um 1850

2 Bolzeneisen (Ochsenzungen), 19./20.Jhd.

Zur Geschichte des Bügeleisens:

Bereits vor sehr langer Zeit haben Menschen ihre Wäsche gepflegt und gebügelt. Dabei ging es nicht nur um die rein optische Wirkung sauberer glatter Wäsche, sondern auch um Hygiene und Vermeidung von Krankheiten. In Kriegszeiten wurden die Bügeleisen zum Desinfizieren der Kleidung eingesetzt, um Läuse und anderes Getier zu bekämpfen.

Bereits 200 Jahre v. Chr. wurde in China gebügelt. Damals wurden die wertvollen Seidenstoffe mit sogenannten Wolkenscheffeln oder Pfanneneisen geglättet. Um die Hitze besser zu regulieren, wurden die Pfanneneisen mit einem Gemisch aus glühender Kohle und Sand befüllt. Zum Bügeln wurde der Stoff an beiden Enden leicht gespannt und das Eisen glitt „wie über eine Wolke“.

Im 15. Jhd. wurden in Europa die Bügeleisen, die nur aus einer massiven Eisenplatte bestanden, auf dem Holzkohlenherd erhitzt.

Im 17. und 18. Jhd. sind hohle Glätteisen bekannt. Im Innern dieser Bügeleisen befand sich eine eiserne Platte, die herausgezogen und im Holzkohleofen erhitzt wurde – vgl. das spätere Bolzeneisen.

Eine Weiterentwicklung dieser Form des Bügeleisens war im späten 19. Jhd. das Bolzeneisen – ein hohles Eisen mit Bolzen. Mehrere Bolzen konnten im Ofen erhitzt und nach dem Erkalten gewechselt werden.

Im späten 19. Jhd. wurde auch das Kohlebügeleisen verwendet, in dessen großen Hohlraum glühende Kohlen oder Briketts gefüllt wurden.

Danach folgen sogenannte Wechselgriffbügeleisen, bei denen der Griff des erkalteten Eisens abgenommen und auf ein weiteres, auf dem Ofen stehendes Eisen aufgesetzt wurde.

Anfang des 20. Jhd. kamen Gasbügeleisen zum Einsatz. Diese Hohleisen – ähnlich dem Bolzeneisen, mit Luftlöchern an der Spitze – konnte man aufrecht auf die offene Gasflamme stellen oder direkt an die Gasleitung anschließen.

Mit der Elektrifizierung der Haushalte im 20. Jhd. wurde das Bügeleisen elektrisch beheizt. Die elektrischen Bügeleisen haben ein Thermostat; die Temperatur kann geregelt werden.

Heute machen wir uns keine Gedanken, wie Wäsche geglättet wird und welches Eisen wir benutzen. Wir nehmen ein elektrisches Dampfbügeleisen, führen den Stecker in die Steckdose und schon geht das Bügeln mühelos von der Hand.

In der Standvitrine im Foyer des Rathauses wird eine jährlich wechselnde Ausstellung präsentiert.

Bisher wurden bei der Wechselausstellung gezeigt:

2016/17Geschichte des Carlshofs  (ab etwa 1678)
2017/18Postgeschichte von Eitensheim  (ab 1861)
2018/19alte Fotoapparate
2019/20Klosterarbeiten
2020/21alte Postkarten von Eitensheim
2021/22römische Spuren auf Eitensheimer Flur
2022/23Feuerwehr und Philatelie