Alte Zeiten lebten wieder auf

Heimatverein Eitensheim erinnerte mit Dias an das Jubiläum von 1975

Der Heimatverein Eitensheim blickte bei einem öffentlichen Diavortrag auf die 100-Jahr-Feier der örtlichen Feuerwehr sowie des Krieger- und Soldatenvereins im Jahr 1975 zurück. Zu der Veranstaltung bei Kaffee und Kuchen waren überwiegend diejenigen, die das Fest vor 36 Jahren miterlebt haben, in den Pfarrsaal gekommen. Der Vorsitzende des Heimatvereins Eitensheim, Willi Schneider, konnte neben dem Bürgermeister auch den damaligen Festleiter, Andreas Hirsch, begrüßen.

Vor dem Rückblick skizzierte Reinhard Schober kurz die Chroniken der beiden Ortsvereine – die Freiwillige Feuerwehr und der Krieger- und Soldatenverein – in chronologischer Abfolge. „Beide Vereine zählen zu den ältesten ihrer Art im Landkreis Eichstätt und haben das Leben in der Gemeinde mitgeprägt. Sie haben in ihrer Zielsetzung eines gemeinsam – nämlich neben der Pflege der Kameradschaft die jederzeitige Bereitschaft, sich in Not und Gefahr für ihre Mitmenschen einzusetzen“, führte er aus.

Bereits 1858 hat die Gemeinde nach einer großen Feuersbrunst eine Feuerspritze angeschafft und zwei Jahre später ein Unterstellhäuschen mit einer Alarmglocke errichtet. Die Gemeinde stellte fest, dass nur eine geordnete Hilfeleistung zum Erfolg führen kann. Deshalb befasste sich die Gemeinde 1868 mit der Gründung eines Feuerwehrvereins. Bis es dazu kam, vergingen jedoch noch weitere fünf Jahre. Nach einer über 20-jährigen Vorgeschichte wurde die Freiwillige Feuerwehr Eitensheim 1873 gegründet.

Mangels fehlender Bereitschaft, freiwilligen Dienst bei der Feuerwehr zu leisten, musste die Gemeinde mehrmals eine Pflichtfeuerwehr bestellen. Nach mehrmaligem Umzug konnte 1997 das neue Feuerwehrgerätehaus mit vier Stellplätzen bezogen werden. Gemäß dem Grundsatz „Helfen in Not ist unser Gebot“ konnte die Freiwillige Feuerwehr durch ihren selbstlosen Einsatz schon manches Menschenleben retten und größeren Schaden an Umwelt und Sachwerten verhindern. Schober sagte: „Durch diese Taten – beim Dienst am Nächsten – sind die aktiven Mitglieder der Feuerwehr ein Vorbild an Bürgersinn.“

Zum Krieger- und Soldatenverein Eitensheim führte er aus, dass sich 1876 – fünf Jahre nach dem Ende des deutsch-französischen Krieges – Männer, die in schwerer Kriegszeit ihr Leben für Volk und Vaterland einsetzten, zu einer Kameradschaft zusammengeschlossen haben. Diese ist von den Idealen Treue und Kameradschaft geprägt. Der ehemalige Veteranen- und Kriegerverein unterstützte Familien und Frauen, deren Kinder und Männer im Krieg gefallen waren. Heute bemüht sich der Verein das Gedenken und die Erinnerung an die Gefallenen, die Vermissten und die Toten der beiden Weltkriege wach zu halten. Die Erinnerung soll gleichsam eine Mahnung an den Frieden und zur Verständigung sein. Denn Friede ist kein Schicksal, sondern unser Auftrag, genauso wie der Krieg unser Versagen ist.

1922 errichtete die Gemeinde im Kirchhof ein Kriegerdenkmal zum Gedenken der Kriegsopfer. Die zwangsweise verordnete Eingliederung in den zentralistischen Kyffhäuserbund im Dritten Reich bedeutete 1934 das Ende der Eigenständigkeit des Veteranen- und Kriegervereins. Daraufhin kehrten viele Mitglieder dem Verein den Rücken. Erst 20 Jahre später wurde dieser wieder ins Leben gerufen. 1966 erfolgte die Umbenennung in Krieger- und Soldatenverein.

Nach der Vorstellung der Vereine präsentierte Willi Schneider zahlreiche Dias von der gemeinsamen Jubiläumsfeier der Feuerwehr sowie des Krieger- und Soldatenvereins im Jahr 1975. Die Bilder zeigten einen Querschnitt des dreitägigen Festes unter der Schirmherrschaft von Landrat Konrad Regler auf. Am Doppeljubiläum haben 25 Krieger- und Soldatenvereine beziehungsweise 33 Feuerwehren aus den Nachbargemeinden teilgenommen. Ganz Eitensheim war auf den Beinen.

Zur Auflockerung trug Willi Schneider einige Witze sowie ein mehrstrophiges Lied und Gstanzl, begleitet von Hans Späth auf dem Akkordeon, vor. Diese wurden beim damaligen Fest vom Humoristen Fritz Winter zu Gehör gebracht und berichteten von lustigen Begebenheiten über einige Eitensheimer Bürger. Der Erlös der Veranstaltung ist für den Aufbau der alten Landschaftskrippe, die der Heimatverein in der Taufkapelle der Eitensheimer Pfarrkirche St. Andreas wieder aufstellen will, bestimmt.