FILIGRANE „KLOSTERARBEITEN“

Sonderausstellung im Rathaus

Bisher wurden folgende Sonderausstellungen im Foyer des Rathauses präsentiert:

  • 2016/17: Geschichte des Carlshofs (ab etwa 1678)
  • 2017/18: Postgeschichte von Eitensheim (ab 1861)
  • 2018/19: alte Fotoapparate

Seit November 2019 sind nun filigrane Klosterarbeiten in einer Standvitrine zu sehen. Die kostbaren Leihgaben wurden von Betty Brüll, Elfriede Speth und Anneliese Engelhardt zur Verfügung gestellt.

Klosterarbeiten haben ihren Ursprung in Klöstern und sind als Handwerkskunst / Volkskunst im Mittelalter entstanden. Man nimmt an, dass die ersten Verzierungen und Stickereien von Reliquien im 16. Jahrhundert in Klöstern erstellt wurden.
Das altertümliche Handwerk verbreitete sich in die Bauernhäuser, wo die Bäuerinnen und Mägde nicht nur Verzierungen für Madonnen- und Heiligenfiguren, sondern auch einen filigranen Volksschmuck (Haarnadeln, Radhauben, Broschen, Blumen und Anhänger) anfertigten.

Neben dem vergoldeten oder versilberten Bouillondraht (Kantille), der als Hauptbestandteil einer heutigen Klosterarbeit gilt, werden auch Perlen, Pailletten oder Glas- und Edelsteine, Samt, Seide, Wachs, Spiegel und Muscheln und vieles mehr verwendet.

Im oberen Teil der Vitrine ist ein Fatschenkindl – Andachtsbild des in Bändern gewickelten Jesuskindes (zumeist aus Wachs gefertigt) – zu sehen. Darunter sind detailreiche Abbildungen eines von zwei Pferden gezogenen Kammerwagens und ein Bauernschrank sowie ein Mann mit einer Krax´n ausgestellt. Zahlreiche Bildtafeln, Kasten- und Andachtsbilder mit verschiedenen Motiven und andere Devotionalien ergänzen die Ausstellung.