WEIDENHILLER-MARTERL GESEGNET

Denkmalgeschütztes Marterl erstrahlt in neuem Glanz

Das vom Heimatverein Eitensheim restaurierte Weidenhiller-Marterl ist im Rahmen einer feierlichen, von der KAB Eitensheim gestalteten Maiandacht von Pater Praveen Job gesegnet worden. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den KAB-Bläsern. Die Segnung des Marterls war in die Familienwanderung mit Maiandacht der KAB Eitensheim eingebunden. Hierzu haben sich rund 80 Gäste eingefunden.

Das Marterl mit tabernakelförmigem Abschluss wurde 1589 vom Bauer Martin Weidenhiller gestiftet. Im selben Jahr wurde die St.-Salvator-Kapelle errichtet. Auf der Vorderseite des mit religiösen Motiven versehenen Marterls ist ein Relief mit der Kreuzanbetung der Familie des Stifters dargestellt. Seitlich sind das Jahr der Errichtung und das Relief „Christus, der Auferstandene“ zu erkennen. Die Rückseite des Marterls zeigt ein Relief mit „Christus, der Gegeißelte“.

2014 wurde das Weidenhiller-Marterl an der Buxheimer Straße – südlich der Bahnlinie auf dem Weg zum Friedhof gelegen – mit dem Bau der Eisenbahnüberführung entfernt, da es im Baufeld lag. Wegen des schlechten Zustands des Marterls hat der Heimatverein die Restaurierung am Europäischen Fortbildungszentrum für das Steinmetz- und Steinbildhauer-Handwerk in Wunsiedel veranlasst. Nach einer schonenden Restaurierung in der Werkstatt der Meisterschule wurde der Steinpfeiler in 2017 vom Heimatverein in der Nähe des bisherigen Standortes auf einem massiven Betonfundament wiedererrichtet.

Um das Marterl besser in die natürliche Umgebung einzubetten, wurden noch drei Eiben hinter dem Marterl gepflanzt.

„Nun kommt das Marterl, das früher ziemlich unbemerkt neben Sträuchern stand und kaum beachtet wurde, mit seiner vollen Größe und erhabenen Stellung besser zur Geltung“, sagte der zweite Vorsitzende des Heimatvereins, Andreas Rabl. „Jetzt, da es rund 70 Zentimeter höher als zuvor aus dem Boden ragt und eine Höhe von zwei Meter aufweist, ist es ein Blickfang für alle, die den Weg zum Friedhof suchen.“

Der Heimatverein habe sich unter anderem zum Ziel gesetzt, Flurkreuze, Marterl und Bildstöcke zu erhalten, bei Bedarf zu erneuern und so zum Erhalt der religiösen Kulturdenkmäler in Eitensheim beizutragen. In der Eitensheimer Flur sind noch viele Marterl als Ausdruck einer starken Volksfrömmigkeit zu finden. Rabl bedankte sich bei allen Helfern, die bei der Restaurierung des Marterls mitgewirkt hatten, sowie bei Pater Praveen Job für die Segnung. Sein Dank galt außerdem Bürgermeister Michael Stampfer, der bei der Abstimmung der denkmalpflegerischen Belange eine unverzichtbare Unterstützung war.

Rabl erinnerte daran, dass der Heimatverein während seines über 20-jährigen Bestehens mittlerweile das neunte Kulturdenkmal restauriert und wiederaufgestellt hat: 1997 einen Gedenkstein, 2000 den Christina-Bildstock, 2004 ein Flurbereinigungsdenkmal, 2005 die sogenannten Drei Kreuze (gemeinsam mit dem Heimat-, Krieger- und Soldatenverein Tauberfeld), 2009 den Maria-Hilf-Bildstock, 2010 das Baumgartner-Marterl, 2013 das Bibert-Kreuz, 2015 das Kreuz Heller bei der alten Post und jetzt in 2018 das Weidenhiller-Marterl.

Nach der Segnung bedankte sich Bürgermeister Michael Stampfer bei allen Beteiligten, die zur Wiedererrichtung des in der Denkmalliste aufgeführten Marterls beigetragen hatten; insbesondere beim Heimatverein. Stampfer meinte: „Es ist lobenswert, dass sich der Heimatverein um den Erhalt dieser ehemaligen Zeitzeugen kümmert und darüber hinaus nun das Aufstellen von Hinweistafeln mit den geschichtlichen Daten der jeweiligen Denkmäler in Angriff genommen hat.“

Im Anschluss an die Maiandacht mit Segnung trafen sich die Gäste bei Kaffee und Kuchen im Pfarrsaal.

 

Weidenhiller-Marterl
Pater Praveen Job segnete das restaurierte Weidenhiller-Marterl.
Pater Praveen Job segnete das restaurierte Weidenhiller-Marterl.
Die KAB-Bläser umrahmten die Segensfeier
Die KAB-Bläser umrahmten die Segensfeier.
Bürgermeister Michael Stampfer bedankte sich bei allen Mitwirkenden.
Bürgermeister Michael Stampfer bedankte sich bei allen Mitwirkenden.