Marterl erinnert an den Tod einer 16-Jährigen

Vor 65 Jahren: Walburga Baumgartner kommt bei Tieffliegerangriff ums Leben / Denkmal wieder aufgestellt

Der Heimatverein Eitensheim hat ein in der Eitensheimer Flur stehendes Denkmal wiedererrichtet. Das Baumgartner-Marterl bei der B 13, Ausfahrt Süd, wurde erneuert. Das vom Heimatverein Eitensheim wieder aufgestellte Baumgartner-Marterl wurde im Rahmen einer feierlichen, von der KAB Eitensheim gestalteten Maiandacht von Domvikar Michael Konecny gesegnet. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den KAB-Bläsern.

Die Segnung des Marterls war in die Familienwanderung mit Maiandacht der KAB Eitensheim eingebunden. Gemeinsam zogen rund 120 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von der Pfarrkirche zum etwa 2500 Meter entfernten Marterl.

In einer Gemeinschaftsaktion hat der Heimatverein Eitensheim das vor etwa 20 Jahren verschwundene Baumgartner-Marterl wieder aufgestellt. Dieses Marterl erinnerte an das Unglück vom 11. April 1945, bei dem das Mädchen Walburga Baumgartner ihr junges Leben lassen musste. Vor 65 Jahren, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, war das damals erst 16-jährige Mädchen alleine mit einem Pferdegespann Richtung Gabel unterwegs, um auf den Feldern Mist auszubringen. Nach getaner Arbeit wurde sie auf dem Rückweg bei einem Tieffliegerangriff der amerikanischen Streitkräfte, in der Nähe der B 13, Ausfahrt Süd, erschossen.

Für das Marterl hat Wolfgang Dorfner das erforderliche Eichenholz zur Verfügung gestellt, aus dem von Rudi Bauch das Marterl gefertigt und geschnitzt wurde. Ohne Vorlage malte Konrad Meyer ein eindrucksvolles Bild mit der Darstellung des damaligen Unglücks. Der Heimatverein hat mit Unterstützung von Andreas Bauer ein massives Betonfundament eingebracht, auf dem das Marterl errichtet wurde.

Der Vorsitzende des Heimatvereins, Willi Schneider, bedankte sich bei allen Helfern, die zum Gelingen der Wiedererrichtung des Baumgartner-Marterls beigetragen haben sowie beim Pfarrer für die Segnung. Schneider sagte „Der Heimatverein engagiert sich unter anderem für den Erhalt von historischen Relikten. Deshalb haben wir uns dieser Aufgabe gestellt und so das Marterl als Denkmal für die Nachwelt erhalten. Dieses Marterl erinnert auch an die Schrecken des Zweiten Weltkrieges und die damit einhergehenden Leiden der betroffenen Bevölkerung.“

Das Marterl befindet sich östlich der Bundesstraße, nahe der Ausfahrt Eitensheim-Süd, beim Brückenbauwerk für die Querung des landwirtschaftlichen Begleitweges. An dieser Stelle, die zum Verweilen einlädt und von der eine schöne Sicht Richtung Ingolstadt gegeben ist, hat der Gartenbauverein Eitensheim eine Sitzbank errichtet.