Das Dutzend ist voll

Gemütlicher Nachmittag beim Hoagarten in Eitensheim

Der zwölfte Hoagarten des Heimatvereins Eitensheim konnte trotz eines bunten Programms mit altbekannten aber auch neuen Musik- und Gesangsgruppen hinsichtlich der Besucherzahl nicht ganz an die großen Erfolge der Vorjahre anschließen. Dies tat jedoch der Stimmung im Schützenheim keinen Abbruch. Die Gäste erlebten einen unterhaltsamen Nachmittag mit bayerischer Volksmusik, dargeboten von drei Musik- und zwei Gesangsgruppen.

Bevor sich die Gäste an einem vielfältigen Musikreigen erfreuen konnten, kam mit selbst gebackenen Kiacherl und Kuchen der leibliche Genuss nicht zu kurz. Der Initiator und Organisator des Hoagartens, Willi Schneider, wählte als Motto „Dahoam is Dahoam“. Mit lustigen Geschichten über das Bayernland und das Brauchtum zwischen den Liedbeiträgen strapazierte er die Lachmuskeln der Gäste. Schneider erinnerte auch an den Ursprung des Hoagartens. Als die Tage wieder kürzer wurden und das triste, neblige Wetter niemand nach draußen lockte, traf man sich früher nach getaner Arbeit in der guten Stube, um Geschichten zu erzählen, aber auch um zu musizieren.

Musikalisch eingestimmt wurden die Zuhörer von der 22 Jahre bestehenden, mittlerweile personell verstärkten Eitensheimer Blaskapelle mit der temperamentvoll vorgetragenen „Marschpolka“. Die 13 zum Teil noch sehr jungen Musikanten haben anscheinend kein Nachwuchsproblem. Unter der Leitung von Dirigentin Steffi Leitinger begeisterten sie mit zwei weiteren schwungvollen Polkas und dem Stück „Hans bleib do“ in der Besetzung Trompete, Tenorhorn, Posaune, Tuba, Klarinette und Flöte.

Der Besenbinder Viergsang aus Wettstetten hieß die Gäste mit „Griaß eng Gott“ herzlich willkommen. Die Sängerinnen Elisabeth Heimerer, Antonie Ecker, Brigitte Boxleitner und Petra Strehler, die auf der Gitarre begleitete, stellten mit den Liedern „Vorm Annamirl seim Fenster“, „As Baraber-Lied“ und „Ginggerlinggang“ die bayerische Gemütlichkeit sowie Sitten und Brauchtum vor. Bei ihren Liedern war es mucksmäuschenstill im Saal. Man hätte sogar gehört, wenn Blätter vom Baum fallen.

Mit dem Walzer „Bladl foin oba“ war dies auch ein Lied der Buxheimer Kuchlmusi. Die instrumental ausgewogene Besetzung mit Gisela Mejia Hernandez (Geige), Maria Schlamp (Zither), Gaby Schlamp und Maria Breitenhuber (Gitarre), Horst Gräf (Bass) und Andreas Scholz (Querflöte) war zum ersten Mal beim Hoagarten in Eitensheim vertreten. Mit der Polka „Auf der Wiesen“ und der „Sichelpolka“ sowie dem „Jagdhüttenwalzer“ ließen sie die Herzen der Volksmusikfreunde höher schlagen.

Die Pfeifenputzer spielten ebenfalls zum ersten Mal beim Hoagarten auf. Die Gäste waren überrascht über die harmonischen Klänge der vier Flötistinnen Martina Rupp (Sopranflöte), Barbara Landes (Sopran- und Altflöte), Jutta Gößl (Tenorflöte) und Judith Kerschensteiner-Landes (Bassflöte), die meisterhaft die Vielfalt der Flötenmusik zu Gehör brachten. Mit ihren Stücken „Schottisch Nr. 4“, „Stad-Lustiger mit Jodler“, „Halts´n auf“ und „Pa di wa“ konnten sie überzeugen.

Das Duo De zwoa Zwiedern alias Hans Späth und Gerd Seeger begaben sich mit „Wenn i amoi heirat“ auf Brautschau und berichteten mit „Geh Oide schau mi ned so deppert o“ über das gestörte Eheglück, wenn der Partner über den Durst getrunken hat. Nicht nur diese beiden Lieder waren ein Lacherfolg. Die von Nicole Funk erzählte Geschichte eines norddeutschen Buben, der mit seiner Familie Urlaub in Bayern machte, wo aus gläsernen Eimern (Maßkrug) Bier getrunken wird, mit den von Thomas Funk vorgetragenen derben Antworten eines urigen Bayers brachten den Saal zum Toben.

Beim Schlusslied „´S is Feierabnd“ von Hans Späth (Akkordeon) stimmten die Besucher kräftig mit ein. Mit dem Reinerlös aus dem Hoagarten, bei dem 30 Musikanten und Sänger einen Querschnitt durch das bayerische Volksmusikgut boten, unterstützt der Heimatverein den Wiederaufbau der alten Landschaftskrippe in der Taufkapelle der Pfarrkirche St. Andreas.