PLÖTZLICH WAR ALLES ANDERS

Corona brachte das Vereinsleben zum Stillstand

Mit viermonatiger Verspätung fand die Jahresversammlung des Eitensheimer Heimatvereins unter Einhaltung der Corona-Hygieneregeln statt. „Wegen der anstehenden Neuwahl der Vorstandschaft und einer notwendigen Satzungsänderung wurde nun ein frühestmöglicher Ersatztermin gewählt, bevor wir von einer zweiten Corona-Welle erneut ausgebremst werden“, sagte der Vorsitzender Willi Schneider im Schützenheim.

Als am 16. März in Bayern der Katastrophenfall ausgerufen und alle Veranstaltungen beziehungsweise Versammlungen untersagt wurden, waren die Einladungen zur ursprünglich im März anberaumten Versammlung bereits verteilt. Daraufhin wurde das Treffen auf unbestimmte Zeit verschoben. Seit 22. Juni sind nun Vereinssitzungen, als Veranstaltungen mit einem absehbaren Teilnehmerkreis, mit bis zu 50 Teilnehmern wieder zulässig. „Die für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen mussten jedoch nahezu alle ersatzlos gestrichen werden; das bisher stets rege Vereinsleben kam vollständig zum Erliegen“, betonte Schneider.

Die Neuwahlen brachten drei Änderungen. Vorsitzender Willi Schneider wurde in seinem Amt bestätigt. Als sein Stellvertreter wurde Thomas Riedmann gewählt, da der langjährige Amtsinhaber Andreas Rabl nicht mehr kandidiert hatte. Reinhard Schober als erster und Ralf Owandner als zweiter Schriftführer sowie Josef Schober als erster und Anton Brunner als zweiter Kassier üben ihre bisherige Tätigkeit auch künftig aus. Beisitzer sind wie bisher Thomas Funk, Klaus Knörr und Johann Schneider. Als neuer Beisitzer fungieren Manfred Knörr und Edmund Koch. Die Kasse wird von Johannes Jung und Johann Rampl geprüft.

Zu Beginn der Versammlung hatte der Vorsitzende einen Rückblick auf die wichtigsten Aktivitäten im vorigen Jahr gegeben. Er nannte das neunte Eitensheimer Wirtshaussingen, den sehr gut besuchten Ausflug zum Erlebnisdorf Alcmona bei Dietfurt, das traditionelle Helferfest im Sommer und den Aufbau einer großen Landschaftskrippe in der Pfarrkirche zur Weihnachtszeit. Das Jugendaktionsprogramm für Grundschul- und Kindergartenkinder fand unter dem Motto „Museum zum Sehen, Be-Greifen und Verstehen“ im Heimatmuseum statt.

„Der Heimatverein hat im vorigen Jahr zwei kleine, sehenswerte Dauerausstellungen angeboten, die immer noch bewundert werden können“, berichtete Schneider. In der Grundschule wurden zwei Wandvitrinen mit alten Zimmererutensilien neu bestückt und im Rathaus werden nun Klosterarbeiten in einer Standvitrine präsentiert. Weiter beteiligte sich der Heimatverein am „Eitensheimer Weihnachtszauber“ im Carlshof.

Heuer fielen bereits mehrere geplante Termine dem Corona-Virus zum Opfer. Ersatzlos gestrichen wurden das Wirtshaussingen, der Vereinsausflug, das Jugend-Aktionsprogramm für die Grundschul- und Kindergartenkinder, das Helferfest, die zweitägige 25-Jahr-Feier mit Museumsfest und die Krippenausstellung im Dezember. Bisher noch nicht abgesagt sind nach seinen Worten die Filmvorführung „Flucht und Vertreibung“ am 25. Oktober im Schützenheim und der viertägige Krippenbaukurs im November im Heimatmuseum. Als weitere Termine gab der Vorsitzende bekannt: eine Messe zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder am 13. September und am 8. November sowie den Aufbau der Landschaftskrippe in der Pfarrkirche am 18. Dezember.

„Obwohl die Corona-Pandemie dem gesellschaftlichen Vereinsleben einen Dolchstoß versetzt hat, wurden doch viele Arbeitsaktionen im Heimatmuseum unter Einhaltung der Abstandsregeln ausgeführt“, so Vorsitzender Schneider. Sehr schade sei jedoch, dass das Coronavirus auch das 25-jährige Vereinsjubiläum zu Fall gebracht hat; dies soll auf jeden Fall nachgeholt werden.

Zum Schluss bedankte sich Bürgermeister Manfred Diepold, der erst seit drei Monaten im Amt ist, bei allen Helfern für das ehrenamtliche Engagement und würdigte die vielen Aktivitäten. Diepold meinte: „Nur wer weiß wo er herkommt, kann die Zukunft gestalten.“ Zur geplanten Museumserweiterung – ein großes Ziel des Vereins – stellte Bürgermeister Diepold fest: Die geplante Errichtung einer Remise auf dem ehemaligen Recyclinghof könne bereits jetzt erfolgen. Zur alleinigen Nutzung des alten Bauhofs für eine Museumserweiterung müsse sich der Heimatverein noch etwas gedulden, bis den anderen Mitnutzern eine Alternative geboten werden kann. „Mit dieser Aussage wird die Erwartungshaltung des Vereins nicht erfüllt, da das Museum aus allen Nähten platze“, sagte dazu Vorsitzender Schneider.