Altes Kreuz wieder wie neu

Religiöses Denkmal nach Restaurierung gesegnet

Bei einer Maiandacht, die von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) bei ihrer Familienwanderung gestaltet wurde, ist das vom Heimatverein restaurierte Post-Kreuz von Pfarrer Michael Konecny gesegnet worden. Die musikalische Umrahmung der Feier erfolgte von den KAB-Bläsern.

Das Post-Kreuz bei der ehemaligen Poststelle an der Einmündung der Hitzhofener Straße in die Eichstätter Straße war „in die Jahre gekommen“; eine Restaurierung dringend nötig. Vorsitzender Willi Schneider berichtete bei der Feier: „Der Heimatverein hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, Flurkreuze, Marterl und Bildstöcke zu erhalten, bei Bedarf zu erneuern und so zum Erhalt der religiösen Kulturdenkmäler in Eitensheim beizutragen.“ So wurde voriges Jahr das Post-Kreuz restauriert.

Den Anstoß dafür gab Franziska Brandl, die sich bislang um die Gestaltung und Pflege des Vorplatzes gekümmert hat. Sie hat den Heimatverein auf den schlechten Zustand des Holzkreuzes hingewiesen. Der Heimatverein hat nun unter Federführung von Andreas Rabl die weiteren Schritte zur Restaurierung, in Abstimmung mit dem Bürgermeister Michael Stampfer, eingeleitet.

Unterstützt wurde die Aktion von Zimmerermeister Christian Crusius, der das Holzkreuz fertigte. Den Christus-Korpus hat der Bildhauer Raphael Graf aus Eichstätt neu gefasst; die Spenglerarbeiten führte die Firma Brandl aus. Die Kosten tragen die Gemeinde und die Familie Brandl.

Nach der Segnung bedankte sich Bürgermeister Michael Stampfer bei allen Beteiligten, die zur Wiedererrichtung des Kreuzes beigetragen haben; insbesondere beim Heimatverein für dessen Initiative sowie und bei der Familie Brandl für die Übernahme eines Anteils der Kosten sowie für die bisherige und auch zukünftige Betreuung der gemeindlichen Fläche des Kreuz-Umfeldes. Die Sitzbank am Kreuz war von der Gemeinde erneuert worden und lädt zum Verweilen ein.

Vorsitzender Willi Schneider sprach allen Helfern, die bei der Restaurierung mitgewirkt haben, seinen Dank aus. Besonders hob er Andreas Rabl hervor, der sich „um alles gekümmert hat“. Sein weiterer Dank galt dem Pfarrer Michael Konecny für die Segnung des Kreuzes und dem Bürgermeister Michael Stampfer, der beim Aufstellen des Kreuzes selbst Hand anlegte, für die Unterstützung derartiger Vorhaben durch die Gemeinde.

Weiter führte Schneider aus: „Der Anlass und der Zeitpunkt der Errichtung des Kreuzes konnten nicht in Erfahrung gebracht werden.“ Da der Christus-Korpus rund 120 Jahre alt sei, werde vermutet, dass das Post-Kreuz gegen Ende des 19. Jahrhunderts an der Gabelung der Eichstätter Straße und der Hitzhofener Straße (damals der Ortsrand) als Bekenntnis zum Glauben errichtet worden sei. Auf dem Weg nach Eichstätt sollte das Kreuz die Menschen an den Herrn erinnern – und sie für einen meditativen Moment innehalten lassen – und ein Gebet zu sprechen.

Selbst der Name des Kreuzes ist nicht eindeutig. Einigen älteren Bürgern sei noch der Name „Kreuz Heller“ geläufig. „Den meisten ist diese Bezeichnung jedoch völlig unbekannt. Auch die Bezeichnung „Heller“ können nur wenige einordnen. So meinen manche „hier scheint der Himmel näher und die Sonne heller und strahlender zu sein“, während wiederum andere „Heller“ als Synonym für „Herr“ deuten und somit angeben „ein Kreuz, das den Namen des Herrn trägt“.

Schneider erinnerte, dass der Heimatverein während seines 20-jährigen Bestehens mittlerweile das achte Kulturdenkmal restauriert und wiederaufgestellt hat. 1997 einen Gedenkstein, im Jahr 2000 den Christina-Bildstock, 2004 ein Flurbereinigungsdenkmal, 2005 die sogenannten Drei Kreuze (gemeinsam mit dem Heimat-, Krieger- und Soldatenverein Tauberfeld), im Jahr 2009 den Maria-Hilf-Bildstock, 2010 das Baumgartner-Marterl, 2013 das Bibert-Kreuz und heuer das Post-Kreuz. „Das Weidenhiller-Marterl als Nummer neun ist bereits in Arbeit“, kündigte Schneider an.

Im Anschluss an die Maiandacht mit Segnung des Post-Kreuzes luden die KAB und der Heimatverein zu Kaffee und Kuchen in den Pfarrsaal ein.